Urlaubsfotos aus Wolin
Am Wochenende haben wir uns wieder einmal das Event in Wolin angeschaut. Das ist ja für große Teile der Szene die bedeutendste Frühmittelalterveranstaltung überhaupt, eine Art Wikinger-Wacken. Diesmal waren es leider nur anderthalb Stunden, an denen wir über die Anlage gehen konnten. Als wir nach langen Staus endlich ankamen, war die Schlacht beinahe vorbei und ein Großteil der uns interessierenden Besucherschaft aus der extremen Rechten war schon auf dem Heimweg. Denn die Wolin-Schlacht geht lange und ist unübersichtlich, was die Konzentration von so manchem Haudraufundschluss überfordert. Trotz dieser ungünstigen Umstände konnten wir Eindrücke im ungeahnten Ausmaß festhalten. Dabei haben wir sicher nur einen Teil der in dieser kurzen Zeit auftretenden Phänomene erfasst. Davon möchten wir unseren Leserinnen und Lesern einen kleinen Ausschnitt nicht vorenthalten. Man sollte sich dabei immer wieder vergegenwärtigen, dass wir eine Veranstaltung mit musealem Anspruch und kein Rechtsrockkonzert besucht haben:
„Blut und Ehre“ so öffentlich zu präsentieren, wäre in Deutschland strafbewehrt. Die andere Wade ziert wohl einen KZ-Wachturm. Obenherum trug der Tätowierte übrigens ein Hammerskin-T-Shirt (!) zur Schau.
Dass hier das Kürzel SS bei diesem Herrn kein Zufall ist…
… zeigt sein Tattoo.
Ein weiterer SS-Bezug ist die vermeintliche „Schwarze Sonne“ von der Wewelsburg. Dazu gibt es einen beliebten Nazispruch: „Wir sind auch ohne Sonne braun.“ Dieser Darsteller schafft das mit Dreck. So mancher historischer Wikinger hätte angesichts des hygienischen Zustandes dieses dreckigen Naziwikingers nur den Kopf geschüttelt.
Die Schwarze Sonne steigt auch auf diesem T-Shirt auf. Es wirbt für die Band Legion Twierdzy Wrozlaw: stopnacjonalizmowi.wordpress.com/tag/legion-twierdzy-wroclaw
Noch ein Werbeläufer für diese Band.
Dieser Herr macht Schaulaufen für den nationalesoterischen Klub Polski Słowiańskiej.
Hinten ist extra prominent die Internetseite erwähnt, damit auch wirklich Alle die Verkündungen des Klubs finden.
In der extremen Rechten beliebte Marken: Pitbull…
… nochmal Pitbull…
… und natürlich Thor Steinar, hier andächtig bei der heidnischen Erbauung.
Botschaft der Saison scheint aber „Red is bad“, für Männlein
und für Weiblein.
Die Symbolspielchen finden ganz offen statt: So können Kinder instinktiv erlernen, wie harmlos das Hakenkreuz in Wirklichkeit ist. Die kleine linksextreme Minderheit, die das anders sieht, scheint in Wolin nicht präsent.
Apart ist auch dieses Tattoo.
Das Tattoo spielt mit der Symbolik der White Power Bewegung.
Hakenkreuze ohne archäologisches Vorbild rieselten wie Schneeflocken durch die Darstellungen. Hier zum Abschluss exemplarisch ein besonders fleischlicher Eindruck.
All diese Bilder aus nur anderthalb Stunden Wolin sind keinesfalls nur rausgepickte Rosinen – die wenigen schwarzen Schafe, die es auf nahezu jedem Mittelaltermarkt gibt. Sie sind Ausdruck von einem Problem, das angesprochen werden muss.
Text und Bilder von Karl Banghard.
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