Bilder eines Events

Spiegel online hat einen kleinen Bericht über Wolin 2017 gebracht. Dabei ging es um extreme Rechte, die diese schöne Veranstaltung an einem bedeutenden Fundplatz besuchten. Wie zu erwarten führte das zu Aufregung und zu herben Kommentaren in der Netzgemeinde. Eine seit Jahren immer wiederkehrende Kritik ist, dass die fotografierten Museumsgäste doch nur den normalen Prozentsatz von extrem Rechten in der Gesellschaft widerspiegeln. Durch gezielte Bildauswahl würde so die Lügenpresse eine völlig normale Geschichtsveranstaltung in die rechte Ecke drängen.
Nun sind solche Bilderstrecken auf ungefähr 20 Fotos limitiert. Von diesen hat der Spiegel schon vier neutrale Bilder verwendet, um fairerweise einzuführen, worum es beim Reenactment eigentlich geht. Dabei konnte natürlich nur ein kleiner Bruchteil der vorliegenden Bilder eingestellt werden. Um dieses Missverständnis zumindest für die Wenigen zu klären, die an einer Klärung interessiert sind, reichen wir hier einige Fotos nach. Sie stammen von einem einzigen Museumstag. Es ist nach wie vor nur ein Ausschnitt des gesamten relevanten Bildmaterials.

 

Bereits im Umfeld der Veranstaltung ist das Revier von extrem rechten Gruppen mit Aufklebern markiert.

Bereits im Umfeld der Veranstaltung ist das Revier von extrem rechten Gruppen mit Aufklebern markiert.

Rückenparade: Thor-Steinarhemd und "Warrior of Truth"-Tatoo.

Einfach einmal den beworbenen Internetauftritt googeln.

Good night left side, eine militante Kampfansage an Andersdenkende.

Duch Slowian, ein von den polnischen autonomen Nationalisten beworbener Kampfsportwettbewerb.

T-Shirts, die an die in Deutschland als kriminelle Vereinigung verbotene Organisation Blood and Honourerinnern.
 

T-Shirts, die an die in Deutschland als kriminelle Vereinigung verbotene Organisation Blood and Honourerinnern.
 

Dieser Museumsgast hat das Kürzel "14" (das für ein Bekenntnis zur weißen Rasse steht) und das Kürzel "nsbm", ("Nationalsozialistischer Black Metal") eintätowiert. Das T-Shirt wirbt für die "Russlanddeutschen Wölfe", einen Ableger der nationalistischen russischen Rockergruppe "Night Wolves".

Pit Bull: Eine von extremen Rechten aus nachvollziehbaren Gründen gerne getragene Kleidungsmarke.
 

Sich gegen den Islam zu positionieren, macht auf einer Wikinger- und Slawenveranstaltung besonderen Eindruck. Doch was wäre Wolin ohne die abbasidische Hochkultur gewesen?
 

Die in der extrem rechten Szene beliebte Bekleidungsfirma Dobermans liefert das passende Accessoire für den nordischen Alltag: Blood for Blood Viking.
 

Eine kleine Auswahl aus der Thor Steinar Parade an diesem Samstag.
 

Diesen geschichtsinteressierten jungen Mann kennt man bereits von Spiegel online.
 

Anti-Antifa, ein internationales rechtsextremes Projekt seit Jahrzehnten.
 

Bereits durch ihre Aufkleber vor dem Museum bekannt: Die neonazistische polnische Gruppe White Boys Wielkopolska. Die Flecken auf dem Ärmel sind sicher keine Kebabsoße.
 

Internationales Flair: Das schwarze T-Shirt im Hintergrund wirbt für die polnische Rechtsrockband Legion Twierdzy Wrocław, die gut mit der deutschen Szene vernetzt ist. Das weiße Shirt davor beschwört die polnisch-ungarische Blutsbruderschaft.
 

Swastikafashion für die Dame und den Herrn.
 

Rece Boga und Kolovrat vereint als Tattoo.
 

Vielleicht ist es der Rückseitenwerbung von Nazis im Wolfspelz zu verdanken, dass der Preis für diese Hakenkreuzperlen seit 2015 gestiegen ist. Ansonsten hat sich bei der Präsentation kaum etwas geändert. Nur die braunen Hakenkreuzperlen scheinen ausverkauft.

Weitere Beispiele ohne unmittelbare archäologische Vorbilder:
 

... und für den hinduistisch-slawisch-wikingischen Feierabend die richtigen Filzpantoffeln.
 

Karl Banghard

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